Durch die CO2-Steuer wird Benzin, Öl und Gas teuer. Daher plant die Ampel das Klimageld, die Bürger sollten Geld zurückbekommen. Kommt jetzt wohl nicht. Was passiert mit dem Geld aus der CO₂-Steuer? – Zwei Ideen im Vergleich
Als Eva aus Neuruppin im Winter ihre Heizkostenabrechnung bekam, war sie geschockt: Fast 300 Euro mehr als im Vorjahr. „Ich heize doch schon sparsam“, sagte sie, „aber mein altes Haus braucht eben viel Energie.“ Eva lebt allein in einem kleinen Reihenhaus, ihr Einkommen ist knapp. Als sie hörte, dass der CO₂-Preis gestiegen ist, fragte sie sich: Wohin geht eigentlich das ganze Geld? Und was hat sie selbst davon?
In Deutschland soll der CO₂-Preis helfen, den Klimawandel zu bremsen. Wer Heizöl, Gas, Benzin oder Diesel verbrennt, verursacht CO₂ – und zahlt dafür einen Preis. So sollen umweltfreundliche Alternativen gefördert werden. Das klingt sinnvoll. Aber wie in Evas Fall trifft es manche Menschen besonders hart – vor allem, wenn sie wenig Geld haben oder in Häusern leben, die nicht leicht zu sanieren sind. Die Einnahmen aus dem CO₂-Preis landen beim Staat. Nun wird diskutiert, was mit diesem Geld passieren soll. Zwei Ideen stehen im Raum: das sogenannte Klimageld oder die Senkung der Strompreise. Beide haben Vor- und Nachteile.
Das Klimageld ist einfach zu verstehen: Alle Bürgerinnen und Bürger bekommen einmal im Jahr denselben Betrag ausgezahlt, zum Beispiel 200 Euro. Wer viel CO₂ ausstößt, zahlt über höhere Preise drauf – wer sparsam lebt, kommt unterm Strich besser weg. Für Eva wäre das gut: Sie würde einen Teil der gestiegenen Kosten ausgeglichen bekommen. Das wäre gerecht, vor allem Menschen mit geringem Einkommen würden profitieren. Außerdem stärkt es das Vertrauen in die Klimapolitik, wenn klar ist: Das Geld bleibt nicht einfach beim Staat, sondern kommt zurück. Aber es gibt auch Probleme: Bis heute gibt es noch keinen einfachen Weg, das Geld automatisch an alle auszuzahlen. Die Verwaltung müsste erst neue Systeme schaffen – das dauert.
Die andere Idee: Der Staat könnte mit dem Geld den Strompreis senken. Dadurch würden Wärmepumpen, E-Autos und andere elektrische Geräte günstiger im Betrieb. Das hilft beim Umstieg auf klimafreundliche Technik. Auch Unternehmen würden profitieren, weil Strom in der Produktion ein wichtiger Kostenfaktor ist. Doch diese Lösung hat einen Haken: Wer viel Strom verbraucht, spart am meisten. Haushalte mit wenig Verbrauch – wie Eva – hätten kaum etwas davon. Und viele würden die Entlastung gar nicht richtig bemerken.
Was ist also besser? Vielleicht wäre eine Kombination am besten. Ein Grundbetrag als Klimageld, damit niemand überfordert wird – und zusätzlich eine Strompreissenkung, damit sich der Umstieg auf saubere Energie lohnt. Für Eva wäre das ein gutes Signal: Der Staat verlangt mehr für CO₂, aber er unterstützt auch die, die wenig haben und trotzdem ihren Teil zum Klimaschutz beitragen wollen.
Was denkst du? Klimageld oder Strompreissenkung – oder beides?
Wilfried Silbernagel